Samira Eskandarfar

Root Canal

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Eine junge Frau liegt vollständig angezogen im Wasser ihrer Badewanne ausgestreckt und starrt an die Decke, als hätte sie eine Vision. Am nächsten Tag sitzt sie allein in einer schattigen Ecke und raucht. Aus dem Off hören wir ihre Gedanken zu, die darüber spekulieren, so schlecht zu sein und damit so furchtlos, dass sich das Schlechte in das Gute verwandelt.

Doch ein schrecklichen Gefühl, ein Undefinierbares zwischen Mensch und Kakerlake zu sein, lähmt sie. Eine andere Frau erzählt, dass ihr im Traum viele Beine wuchsen, doch habe sie vergessen, wie damit zu laufen wäre. Zuweilen verschmelzen die Gesichter der beiden Frauen ineinander, als wären sie ein und dieselbe Person, teilten den selben, von Normen deformierten Körper. Vom Leben ignoriert, als wären sie nur schöne Nichtigkeiten, sind die Figuren jedoch stolz und klug und bringen die böse Realität auf eine surreale Bühne, damit sie ein schönes Kunststück wird, das alles richtigstellt.

 

Samira Eskandarfar

Root Canal

A young woman takes a bath. Her fully dressed body reclines in her bathtub. Although staring at the ceiling as if clairvoyant, she remains motionless. On the next day, she smokes sitting alone in a shadowy corner. We can listen to her thoughts, her yearning to be bad, fearlessly trying to transfer bad into good; but something detains her.

She is accompanied by a horrible feeling about becoming a half cockroach half human creature. Another woman recalls a dream in which she has sprouted legs but does not remember how to walk. Time after time, the faces of the two women merge into each other, as if they are just one person sharing the same traditional body. They are beautiful nothings that life ignores. However, they are too proud and too intelligent and they artfully stage this ugly reality into a surreal, dreamlike artwork that will rectify everything.